Bruderloch-Höhle – Naturschutz „goes underground“
Die Bruderloch-Höhle ist ein einmaliges Naturdenkmal und steht wie der umgebende Wald unter Naturschutz. Die Felsen am Rand des Eitals beeindrucken nicht nur mit ihren bizarren Verwitterungsformen, sie beherbergen mit dem Bruderloch auch eines der längsten Höhlensysteme des Baselbiets. Wasser konnte entlang von Spalten tief in den Fels eindringen und in Jahrtausende währender Arbeit den Kalkstein chemisch auflösen (= Karst). So entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft drei Höhlen: Das Bärenloch mit seinen 30‘000jährigen Höhlenbären-Funden unterhalb des Wasserfalls, die Teufelsküche in der Aleten und das mindestens 300 m tiefe Bruderloch.
Höhlen mit ihren konstant tiefen Temperaturen sind empfindliche Lebensräume für hoch spezialisierte Tierarten. Im Bruderloch leben Höhlenspinnen, die mit und ohne Netz auf Jagd nach Asseln, Tausendfüsslern und Schnecken gehen. Zudem finden sich nur 1,2 mm lange pigment- und augenlose Springschwänze, welche das 160-fache ihrer Körperlänge weit springen können. Auch die nachtaktiven Fledermäuse sind Gäste von Höhlen. Mindestens drei Arten sind bisher nachgewiesen: Je nach Art benutzen die Fledermäuse die Höhle als Winter- oder sommerliches Schwarmquartier. Störungen – z.B. durch Lärm, Rauch und Temperaturerhöhungen – führen dazu, dass diese geschützten Flugakrobaten zur Unzeit vom Winterschlaf aufwachen und an Erschöpfung sterben. Störungen im Sommer sind dem Hochzeits “treiben“ der Fledermäuse ebenfalls abträglich – sie ziehen fort. Höhlenbewohner der besonderen Art waren übrigens die Erdmännlein und -weiblein. Aber das ist eine andere Geschichte, denn es handelt sich hier nicht um die putzigen Pelztiere des Zollis, sondern um ortstypische Sagengestalten.